Zukunfts
Schreibwerkstatt
Diese acht Kurz-Texte entstanden im Rahmen einer kreativen Schreib-Werkstatt mit Wenzel Mehnert.
Die gemeinsame Stadt
01
22 Jahre später. Sie ist eine Visionärin, seit sie träumen und denken kann. Als Babyboomerin geboren, hat sie viele Ein- & Umbrüche erlebt, zahlreiche Krisen überwunden. Die Wertefreiheit, soziale Gleichheit und ein Miteinander aller Altersgruppen wird in Salzburg über die Brücken des sozialen Verständnisses gelebt. Salzburg ist mit grünem und buntem Leben erblüht, das Leben tummelt sich wieder auf den öffentlichen Plätzen und Touristen bestaunen die kulturelle Vielfalt und das bewegte Leben der zahlreichen 90- und 100-Jährigen. Es scheint als wäre Salzburg aus deinem Dornröschenschlaf erwacht und durch die gelebte Fürsorge ein Ort der Begegnung und Bewegung geworden. Trifft man „verwirrte“ alte Menschen, werden sie mit digitalen Hilfsmitteln und der Achtsamkeit von Mitmenschen wieder in ihr zuhause gebracht, um dort wieder von Angehörigen oder Pflegekräfte empfangen zu werden. Niemand ist allein. Salzburg sorgt füreinander.
Autorin
Birgit Riener
Salzburg als inklusive Stadt
02
Salzburg konnte in den letzten Jahren die Lebensqualität steigern. Es ist uns gelungen, die BewohnerInnen zu vereinen und den sozialen Ausgleich zwischen Nord und Süd zu schaffen. Die Strukturen so zu verändern, dass es keine Ausgrenzung und Diskriminierung mehr gibt. Jeder ist gleich viel Wert und das hat ein ausgewogenes, soziales Miteinander gefördert, sodass die gegenseitige Rücksichtnahme zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Jetzt müssen wir darauf achten, diese Lebensqualität zu erhalten und alles daran zu setzen, dass das auch so bleibt. Es ist ein laufender Prozess, der unser aller Aufmerksamkeit fordert und nicht verloren gehen darf. Halten wir weiterhin zusammen und leben wir im Jetzt und für die Zukunft für ein lebenswertes Salzburg, damit zukünftige Generationen nicht neu beginnen müssen. Die Inklusion soll für die Zukunft in der DNA von Salzburg sein!
Autorin
Hannelore Schmidt
Gemeinsame Grundwerte für die Stadt
03
Wie haben wir es geschafft, gemeinsame Grundwerte für alle Menschen in Salzburg zu finden? Und wie werden diese Grundwerte gelebt? Menschen sind Teil des Prozesses. Alle, die am Leitbildprozess teilgenommen haben fühlen sich wertgeschätzt in ihren Beiträgen. Die Inhalte und Grundwerte bestehen nicht nur aus Worten und Texten, sondern auch aus Bildern und Tönen, Geschichten, Liedern und Theaterstücken. Schulklassen beschäftigen sich damit, was Gemeinschaft heißt, und starten inklusive Theatergruppen in ihrer Nachbarschaft. KIGA Gruppen besuchen die Start zum gemeinsamen Ballspielen. Nachbarn begrüßen neue Nachbarn und bieten Begleitung beim Ankommen an. Dafür erhalten alle ehrliche Wertschätzung. Versuche, diesem Gemeinschaftsgefühl entgegenzutreten und Menschen gegeneinander auszuspielen werden bereits im Keim erstickt. Es gibt ein individuelles, gesellschaftlich-politisches Commitment zum Gelingen des politischen Zusammenlebens beizutragen. Dafür finden wir für alle die jeweils passenden Aufgaben und die Bereiche, wo er / sie sich den eigenen Interessen, Möglichkeiten und Bedürfnissen entsprechend engagieren kann.
Autorin
Isabel Bojanovsky
Die Wohlfühlstadt
04
Stellt euch vor: Wir sind im Jahr 2050. In der Stadt Salzburg leben die Bürgerinnen und Bürger innerhalb der Stadtgrenzen nicht mehr in „ihren Stadtteilen“. Überall ist gleich viel grün, weniger Verkehr, gute Luft zum Atmen, es ist Platz für Fußgänger, Radfahrer, Öffis und wo notwendig Autos. Wohnen ist leistbar und es gibt einen guten Mix. Die Bürgerinnen und Bürger reden miteinander, helfen einander, niemand ist alleine oder einsam. Es gibt ausreichend Arbeitsplätze und alle fühlen sich in ihren Jobs wohl. Der Tourismus gehört nach wie vor zur Stadt, „erstickt“ sie aber nicht.
Autorin
Monika Eibl
Die Sorgenfreie Stadt – Hommage an meine Heimat
05
Geliebtes Salzburg,
wir hatten unsere Startschwierigkeiten, es gab Höhen und Tiefen. Ich möchte dir danken, für das Leben, das ich hier leben durfte: Ich durfte hier aufwachsen, in den Kindergarten und zur Schule gehen. Ich konnte mich frei entscheiden, ob ich studieren gehe oder eine Ausbildung starten möchte. Ich hatte stets ein Dach über dem Kopf und genug zu essen.
Ich durfte hier lernen, arbeiten, leben und eine Familie gründen. Besonders hier gebührt dir mein Dank: Ich hatte die Möglichkeit mein Studium trotz Kleinkind und Vollzeitbeschäftigung fertig zu stellen. Musste mir keine Sorgen machen, wo ich mein Kind unterbringe und ob ich mir das leisten kann. Ich bin gesegnet und dankbar, dass mein Sohn in dieser tollen Stadt aufwachsen konnte.
Auch in der Pension musste ich mir keine Gedanken darüber machen, ob ich in meiner Wohnung, in der ich bereits seit 25 Jahren gewohnt habe, wohnen bleiben kann. Ich hatte ein schönes Leben hier. Nun ist es an der Zeit Platz zu machen für jemand anderen, der diesen Platz in Hellbrunn benötigt.
Geliebtes Salzburg, ich danke Dir!
Autorin
Jacqueline Stadler

